Logistik - Karriere und Gehalt

Wenn Du Dich für ein Studium mit Logistikschwerpunkt interessierst, ist die Frage nach dem zukünftigem Gehalt und den Karriereaussichten natürlich auch ein entscheidender Faktor. Generell sind die Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen für Akademiker nach dem Logistikstudium attraktiv. Dennoch gibt es Unterschiede, die regional bedingt sein können oder auch von der Größe eines Unternehmens abhängen. Zumeist zahlen Industriebetriebe höhere Gehälter als Logistikkonzerne. Wenn Du zum Beispiel ins Logistikmanagement eines Autoherstellers einsteigst, wirst Du wahrscheinlich mehr verdienen als ein Kollege, der in einem Logistikunternehmen angestellt ist, das für einen Industriebetrieb arbeitet. Letztlich ist es auch entscheidend, wie viel Praxiserfahrung Du bereits im Studium gesammelt hast und wie gut Dein Verhandlungsgeschick ausgeprägt ist. Aktives Netzwerken und die Bereitschaft zur Weiterbildung bleiben wichtige Faktoren im Berufsalltag.

Der Berufs-Einstieg in die Logistikbranche

Als Einstieg in die Logistikbranche nutzen Absolventen gern ein Traineeprogramm, das sie bei einem Unternehmen absolvieren. Das Einstiegsgehalt für Trainees fällt niedriger aus als ein Gehalt beim Direkteinstieg. Auf der anderen Seite nutzen Trainees die Chance, sich im Unternehmen direkt als Führungskraft ausbilden zu lassen. Die Höhe des Gehalts hängt stark von der Branche ab. Laut einer Studie von Staufenbiel.de liegt das Gehalt von Trainees in der Luft-und Raumfahrtindustrie zwischen 42.000 und 54.000 Euro im Jahr, während ein Trainee bei einem Messeveranstalter mit bis zu 37.000 Euro rechnen kann. Im Mittelfeld liegt der Bereich Transport/Logistik und Verkehr. In diesen Branchen verdienen Trainees bis zu 42.000 Euro im Jahr. Ein Traineeprogramm dauert in der Regel ein bis zwei Jahre. In dieser Zeit hat der Trainee hat die Möglichkeit, verschiedene Abteilungen eines Unternehmens kennenzulernen und auch bereits erste Erfahrungen im Management zu machen. Im besten Fall steht ihm ein Mentor aus dem Unternehmen zur Seite. Ein Traineeprogramm ist normaler Weise auf eine Übernahme ins Unternehmen ausgerichtet. Da der Begriff rechtlich nicht geschützt ist, solltest Du Dir die einzelnen Programme vorher genau anschauen und sicherstellen, dass Du während der Zeit einen Mentor bekommst und auch Weiterbildungsangebote nutzen kannst. Traineeprogramme werden sowohl für Bachelorabsolventen als auch für Masterabsolventen angeboten.

Der Direkteinstieg in die Logistikbranche

Manchmal glückt nach dem Studium schnell der Direkteinstieg in den Job. Es kann auch sein, dass erst einmal einige Praktika absolviert werden müssen, bis der Einstieg geschafft ist. Bei einem Direkteinstieg liegen die Gehhälter oftmals höher als bei einem Traineeprogramm, dafür bist Du für eine Position mit einem bestimmten Anforderungsprofil eingestellt und kannst nicht wie ein Trainee in verschiedene Abteilungen reinschnuppern. Wer zum Beispiel direkt in die Luft- und Raumfahrtindustrie einsteigt, kann mit einem Einstiegsgehalt bis zu 54.000 Euro rechnen. Bei Messeveranstaltern sind es bis zu 38.000 Euro und im Bereich Transport/Logistik und Verkehr winken Einstiegsgehälter bis zu 42.000 Euro.

Bessere Gehaltsaussichten mit dem Master

Wer mit einem Master in der Tasche ins Berufsleben einsteigt, bekommt in der Regel ein höheres Gehalt als ein Bachelorabsolvent. Laut einer Studie der Universität Kassel verdienen Masterabsolventen durchschnittlich 7500 Euro mehr im Jahr als Bachelorabsolventen. Mit zunehmender Berufserfahrung vergrößert sich der Abstand sogar noch. Wenn Du mit dem Bachelor ins Berufsleben gestartet bist, hast Du immer noch die Möglichkeit, später einen Master drauf zu satteln. Dies ist auch in Teilzeit neben dem Beruf möglich. Einige private Hochschulen und Fernhochschulen bieten sogar Interessenten ohne Abitur die Möglichkeit, unter Umständen ein Studium aufzunehmen. Dafür ist jedoch einschlägige Berufserfahrung erforderlich.

Tätigkeit als Freiberufler

Auch im Bereich Logistik sind Freelancer unterwegs, wenn auch deutlich weniger als in den "typischen" freien Berufen zum Beispiel im Medienbereich oder im Bereich Trainer/Coaches. Die Freiberufler unter den Logistikern bieten ihre Dienste als Interimsmanager und Berater an. Zu weiteren Tätigkeiten für Freiberufler in diesem Feld zählen die Unterstützung im Projektmanagement oder das Bereitstellen von IT-Lösungen. Laut Dachgesellschaft für Deutsches Interim Management e.V. liegen die Tagessätze im professionellen Interim Management zwischen 1000 und 3500 Euro. Die Stundensätze für IT-Berater liegen bei etwa 75 Euro. Wie hoch die Tagessätze beziehungsweise die Honorare ausfallen, hängt stark von der Erfahrung und vom Verhandlungsgeschick des Freiberuflers ab.

Führungskarriere oder Expertenkarriere

Der klassische Weg zur Führungsposition ist die Führungskarriere. Bei dieser Strategie geht es darum, sich kontinuierlich auf einer Position zu bewähren und dann eine Position auf der nächst höheren Ebene zu besetzen. Aber nicht jedem liegt es, als Führungskraft in einer Abteilung oder gar eines ganzen Unternehmens tätig zu sein. Anerkennung und Aufstieg ist auch mit der Strategie der Expertenkarriere möglich. Bei dieser Strategie entwickelst Du Dich zum Fachmann/zur Fachfrau in einem bestimmten Gebiet und machst Dich damit unverzichtbar. Dieser Weg kann zudem nützlich sein, wenn Du nach einigen Jahren im Beruf auf die freiberufliche Seite wechseln möchtest.

Weiterbildung nutzen

Wenn es in der beruflichen Laufbahn vorangehen soll, sind kontinuierliche Weiterbildungen unverzichtbar. Diese können neben fachlichen Themen auch Seminare zu Soft Skills wie zum Beispiel Kommunikationsfähigkeiten abdecken. Wer sich berufsbegleitend akademisch weiterqualifizieren möchte, kann die Möglichkeiten nutzen, die Fernuniversitäten bieten. Zudem nutzen Berufstätige gern Teilzeitstudiengänge, um einen höheren akademischen Grad zu erwerben. Wer keinen akademischen Pfad einschlagen, aber trotzdem in der Logistik aufsteigen möchte, kann bei der Industrie- und Handelskammer Aufstiegsfortbildungen mit anschließender IHK-Prüfung absolvieren.

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