Fragen und Antworten rund um das Logistik-Studium

Wie kann ich Logistik studieren?

Die Zahl der Logistik-Studiengänge wächst. Du kannst zum einen speziell konzipierte Studiengänge Logistik/Logistikmanagement studieren. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, ein übergreifendes Fach wie Betriebswirtschaftslehre oder Wirtschaftsinformatik zu belegen und den Schwerpunkt Logistik zu wählen. Es ist auch möglich, erst einen Bachelor in einem dieser Fächer abzuschließen und dann ein Masterstudium Logistik aufzunehmen.

Wo kann ich Logistik studieren?

Das Fach Logistik oder ein entsprechender Schwerpunkt wird an Universitäten, Fachhochschulen, Technischen Hochschulen, privaten Hochschulen, Akademien und als Fernstudium angeboten.

Was ist ein duales Studium?

Duale Studiengänge werden zumeist von privaten Hochschulen angeboten. Bei einem dualen Studium ist der Student bei einem Unternehmen angestellt. Eine Hälfte der Zeit verbringt er in der Firma, die andere Hälfte an der Hochschule.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?

Wenn Du Logistik an einer Universität studieren möchtest, musst Du die allgemeine Hochschulreife, das Abitur vorweisen. Um ein Studium an einer Fachhochschule aufzunehmen, brauchst Du die Fachhochschulreife. Private Fachhochschulen fordern zudem oft einen Aufnahmetest. Zudem ist ein gewisses mathematisches und technisches Verständnis wichtig, um im Studium erfolgreich zu sein. Unabdingbar sind gute Englischkenntnisse. Kenntnisse in weiteren Fremdsprachen wie Spanisch oder Französisch sind von Vorteil. Wer auf dem asiatischen Markt tätig werden möchte, sollte die Bereitschaft mitbringen, Mandarin zu lernen.

Welche Soft Skills sind für das Logistik-Studium nützlich?

Wer nach dem Studium in der Logistikbranche arbeiten möchte, sollte neben seinen fachlichen Fähigkeiten auch sogenannte Soft Skills mitbringen. Da Logistikmanager oder andere Fachkräfte oft in globalen Zusammenhängen tätig sind, ist es wichtig, interkulturelle Kompetenz vorweisen zu können. Diese erwerben Studierende zum Beispiel durch ein Auslandssemester. Zudem sind Durchsetzungsvermögen und Konfliktfähigkeit gefragt.

Gibt es einen Numerus Clausus für das Fach Logistik?

Wenn es mehr Bewerber als Studienplätze gibt, vergeben die öffentlichen Hochschulen die verfügbaren Plätze nach dem Numerus Clausus (NC). Der NC richtet sich hauptsächlich nach der Abiturnote. Je besser Deine Abiturnote, desto besser stehen Deine Chancen, ohne Wartesemester zum Studium zugelassen zu werden. Welcher NC gerade an welcher Hochschule gilt, erfährst Du über die Hochschule, an der Du Dich bewerben willst. Der NC kann sich jedes Semester ändern. Zurzeit (2016) liegt der NC für Logistikstudiengänge im 2,5-er Bereich. Einige Logistik-Studiengänge hatten in den letzten Semestern keinen NC, das betraf die Technische Universität Dortmund, die Fachhochschule Köln und die Fachhochschule Würzburg. Wenn die Anzahl der Bewerber steigt, kann sich dies jedoch ändern.

Gibt es einen NC für BWL und Wirtschaftsinformatik?

Ja, an den meisten Hochschulen gibt es für das Fach BWL einen örtlichen NC. Der liegt meist im 2-er-Bereich, an der Universität Bamberg lag er sogar bei 1,9. Das Fach Wirtschaftsinformatik war an einigen Hochschulen bisher nicht zulassungsbeschränkt (zum Beispiel Universität Leipzig oder Münster). An anderen Hochschulen lag der Wert zwischen 2,7 und 3,2.

Welche Abschlüsse gibt es?

Der erste berufsqualifizierende Abschluss ist der Bachelor. Der weiterführende Abschluss nennt sich Master. Wer einen Doktortitel machen möchte, muss promovieren. Für das Fach Logistik gibt es zudem spezielle MBA (Master of Business Administration)-Studiengänge, die mit dem MBA abschließen.

Was ist der Unterschied zwischen MBA und Master?

Bei einem MBA-Studium liegt der Fokus klar auf der Vermittlung von Fähigkeiten für Management- und Führungsaufgaben. Das Aneignen von Fachwissen tritt dabei eher in den Hintergrund. Die meisten MBA-Studiengänge stehen nur Interessenten offen, die einige Jahre Berufserfahrung als Fachkräfte vorweisen können. Im Gegensatz dazu dient ein Masterstudium in erster Linie der Vertiefung fachlicher Kenntnisse.

Wie lange dauert das Logistik-Studium?

Ein Bachelor-Studium dauert in der Regel sechs Semester, also drei Jahre. Für ein Masterstudium müssen in der Regel vier Semester, das heißt zwei Jahre eingeplant werden.

Muss ich unbedingt einen Master machen?

Um als Absolvent in die Logistikbranche einzusteigen, musst Du nicht zwingend einen Master machen. Der Bachelor ist der erste berufsqualifizierende Abschluss. Mit einem Bachelor kannst Du zum Beispiel in ein Traineeprogramm einsteigen. Wenn Du promovieren möchtest, musst Du einen Master machen. Masterabsolventen haben außerdem den Vorteil, dass sie oft ein besseres Gehalt bekommen als Bachelorabsolventen.

Kann ich für ein Semester ins Ausland gehen?

Ja, ein Auslandssemester ist für ein Logistikstudium sehr nützlich, da das Berufsfeld international ausgerichtet ist. Viele Hochschulen bieten spezielle Auslandsprogramme an. Bevor Du ein Auslandsemester planst, informiere Dich, ob die Leistungsnachweise, die Du an einer ausländischen Hochschule erbringst, an Deiner Hochschule anerkannt werden.

Muss ich Praktika machen?

Ja, Praktika werden den Studierenden der Logistik dringend empfohlen. In vielen Studienordnungen sind Praktika sogar vorgeschrieben. Die Praxissemester dienen dazu, Berufserfahrung zu sammeln und Kontakte zu möglichen späteren Arbeitgebern zu knüpfen. Bei einem dualen Studium ist die Praxiserfahrung fester Bestandteil.

In welchen Berufsfeldern kann ich nach einem Logistikstudium arbeiten?

Logistikern steht ein breit gefächertes Spektrum an Betätigungsfeldern offen. Typische Berufsfelder stellen Produktion und Handel dar. Als weitere Berufsfelder kommen Transport und Verkehr infrage. Viele Logistiker arbeiten zudem in der IT-Branche. Das Berufsbild ändert sich rasant, so dass immer wieder neue Berufsbilder entstehen, zum Beispiel das des Eventlogistikers.

Wie finanziere ich das Studium?

Studierende, deren eigenes Einkommen und das der Eltern einen bestimmten Betrag nicht überschreitet, können Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAFÖG) beantragen (www.bafög.de).

Daneben gibt es die Möglichkeit, ein Stipendium zu bekommen oder einen Studienkredit zu beantragen. Viele Studierende jobben zudem neben dem Studium. Bei einem dualen Studiengang erhalten die Studierenden vom Praxisunternehmen oft eine Aufwandsentschädigung. Wenn es das Studium zulässt, kannst Du nebenbei jobben. Für den Fall, dass Du Bafög beziehst, beachte die Verdienstgrenze.

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